Großrohre: fit für extreme Verformungen!

Leitungssicherheit von hoch beanspruchten Pipelines

Rohre und Rohrverbindungen benötigen Verformungs- und Tragreserven

Pipelines erschließen zunehmend Gebiete mit schwierigen geologischen Bedingungen. Dort kann es vermehrt zu Bodenbewegungen kommen, die Längs- oder Biegekräfte und Verformungen auf den Leitungsstrang ausüben. Rohre und Rohrverbindungen benötigen Verformungs- und Tragreserven, um diesen Einflüssen sicher standzuhalten.

In umfangreichen Bauteilversuchen auf unserem Biegeprüfstand „LiSA“ (Limit State Analyzer) wurden Großrohre und Rohrverbindungen unter Extrembelastungen geprüft. Im Versuch wurden die unter hohem Innendruck stehenden Prüfrohre einer 4-Punkt-Biegung ausgesetzt. Die Bauteile zeigten eindrucksvolle Verformbarkeit: Weit über die Entstehung von Beulen hinaus ließen sie sich biegen, ohne dass das Material riss und es zur Leckage kam.

Unsere experimentelle Datenbasis umfasst Großrohre aus unterschiedlichen Herstellprozessen (Spiralrohre, längsnahtgeschweißte UOE- und HFI-Rohre). Die Ergebnisse liefern wichtige Eingangsdaten für die Weiterentwicklung von Sicherheitskriterien bei der Pipeline-Auslegung. Dehnungsbasierte Bemessungskonzepte “Strain-Based Design“ werden weltweit in der Pipeline-Fachwelt diskutiert.

Für die Rohrhersteller bieten wir die Möglichkeit, ihre Produkte zu optimieren, denn die Ergebnisse lassen Rückschlüsse vom Bauteilverhalten auf vorteilhafte Werkstoffeigenschaften wie auch auf Einformprozesse zu. Unterstützt werden die Experimente durch breit aufgestellte FEM-Analysen zur Erfassung der Zustände kritischer Verformungen, wie Beulen oder Leckage.