Die Schweißnähte haben wir mit dem Metall-Schutzgas- (MSG) Schweißprozess mit einer Streckenenergievorgabe von 0,8 kJ/mm und dem Unterpulver-(UP) Schweißprozess mit einer Streckenenergievorgabe von 3,5 kJ/mm hergestellt. Durch diese beiden Streckenenergien werden die konservativen Randbedingungen bei der schweißtechnischen Verarbeitung dargestellt.

Bei der Ausführung der Schweißnähte lag ein besonderer Fokus  auf der Geradheit der Schmelzlinien in den Wärmeeinflusszonenbereichen und auf der Vermeidung des thermischen Verzugs. Die Schmelzlinien müssen nach der Norm DIN EN 10225-1 senkrecht zur Blechoberfläche ausgebildet sein. Durch diese Forderung soll sichergestellt werden, dass möglichst große Anteile an grobkörniger Wärmeeinflusszone in den geforderten Proben bei den technologischen Prüfungen vorliegen.

Exemplarische Aufnahmen der Schweißnähte sind für den MSG-Schweißprozess (Bild 1) und für den Unterpulver-Schweißprozess (Bild 2) dargestellt. Die MSG-Variante wurde mit ca. 180 und die Unterpulver-Variante mit ca. 60 Schweißnahtraupen hergestellt. Die Charakterisierung der mechanisch-technologischen Eigenschaften in den Schweißnahtbereichen erfolgten für beide Varianten im Schweißzustand. Zusätzlich wurde die Unterpulver-Schweißnahtvariante spannungsarmgeglüht. Die Schweißnahtbereiche wurden durch CTOD-(Crack Tip Opening Displacement) Prüfungen zur Bestimmung der Bruchzähigkeit, Härtemessungen, Kerbschlagbiege- und Schweißverbindungszugprüfungen charakterisiert. Für die bruchmechanische CTOD-Beprobung lag der Sollwert mit  mindestens 0,25 mm bei einer Prüftemperatur von -10 °C sehr hoch, insbesondere, da es spezielle Ansprüche an den Anteil des zu treffenden Grobkorngefüges zu erfüllen galt.

Die Anforderungen der Norm wurden für beide Schweißnahtvarianten sicher erfüllt. Mit diesem hervorragenden Ergebnis kann die Ilsenburger Grobblech GmbH zukünftig die Güte S460 MLO in den Offshore-Markt liefern.